Heike Kramer (Caseware) im Interview mit Markus Plettendorff (Handelsblatt Media Group)
ESG Reportingpflicht - Die neue Herausforderung
Globale Veränderungen durch die voranschreitende Technologie, den Klimawandel und nicht zuletzt auch die Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass nichtfinanzielle Informationen über ein Unternehmen für dessen Bewertung an Bedeutung gewonnen haben. Längst reicht eine finanzorientierte Betrachtungsweise nicht mehr aus - es bedarf einer neuen Form der Berichterstattung, die auch die Interessen der Stakeholder stärker berücksichtigt.
ESG-Reporting nimmt an Fahrt auf
An diese Stelle rückt das Environmental-Social-Governance-Reporting (ESG-Reporting) oder die Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Wofür steht ESG?
Environmental (Umwelt)
Social (Soziales)
Governance (Unternehmensführung)
Wer ist berichtspflichtig?
Bereits seit 2017 ist das Reporting zu Nachhaltigkeitsthemen fester Bestandteil der Reportingpflichten bei großen kapitalmarktorientierten Unternehmen sowie Banken und Versicherungen.
Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive - kurz CSRD - sind nun große, nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen verpflichtet, Zeugnis über ihren sozial/ökologischen Fußabdruck abzulegen.
Die aktuelle Gesetzeslage sieht nach Beschluss des Europäischen Rates und des Europäischen Parlaments vom 22. Juni 2022 eine Verschiebung der Berichtspflichten für große Gesellschaften auf 2025 und für kleine und mittlere Unternehmen auf 2026 vor.
Demnach müssen
- große Gesellschaften für das Berichtsjahr 2025 in 2026 und
- bestimmte kleine und mittlere kapitalmarktorientierte Unternehmen für das Berichtsjahr 2026 in 2027
Zeugnis über ihren sozial-ökologischen Fußabdruck ablegen.
CSRD-Umsetzung in Deutschland
Welche Vorteile bietet das ESG-Reporting?
Verbesserte Transparenz
Unternehmen, die ihre Leistung in den Bereichen Umwelt, soziale Verantwortung und Unternehmensführung offenlegen, schaffen Transparenz und Vertrauen bei Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern.
Risikomanagement
Mithilfe des ESG-Reportings können Unternehmen Umwelt-, soziale und Governance-Risiken besser identifizieren, bewerten und präventive Maßnahmen ergreifen, um finanzielle und reputationsbezogene Risiken zu minimieren.
Wertsteigerung
Unternehmen mit guten ESG-Bewertungen können attraktiver für Investoren werden, was den Kapitalfluss und die Finanzierungsmöglichkeiten erhöht. Darüber hinaus können sie von niedrigeren Finanzierungskosten und einem positiveren Image profitieren.
Wie können sich Unternehmen auf die ESG-Reportingpflicht vorbereiten?
Zunächst gilt es für Unternehmen, die sich aus der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ergebenden Anforderungen zu eruieren und zu verstehen. Darauf folgt die Phase der Implementierung geeigneter Prozesse und Systeme, die es ermöglichen, zum geforderten Berichtszeitpunkt die notwendige Datenbasis erschließen zu können.
Playbook zum ESG-Reporting kostenfrei verfügbar
Was auf Unternehmen zukommt, wie gut sie aktuell schon darauf vorbereitet sind und welche Herausforderungen und Chancen für sie bestehen, haben wir in unserem Playbook “Nachhaltigkeitsberichte werden Pflicht”, das in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt Research Institute entstanden ist, für Sie zusammengefasst.
Das Playbook ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar.
Weiterführende Informationen zu ESG
Unsere Mitarbeitenden beschäftigen sich kontinuierlich mit dem Thema "ESG-Reporting", um Sie kompetent beraten zu können. Lesen Sie hier in zwei kurzen Kommentaren, wie Heike Kramer und Steffen Blum zum Thema der Nachhaltigkeitsberichterstattung stehen.
heike.kramer@caseware.com
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