Gute Unternehmensführung - Wie umfänglich kann diese von oben gesteuert werden?

Ich erinnere mich an ein lang zurückliegendes eigenes Verhalten, das sicherlich nicht in die Kategorie gute Unternehmenskultur fällt: Ich war Teil eines Teams. Wie in jedem Team gab es in der Gruppe Personen, deren Art und Gedankenansätze mich persönlich ansprachen und andere, die ich vielleicht etwas komisch oder befremdlich fand. 

Wenn jemand von den anderen etwas gegen die einstimmige Meinung im Team sagte, gingen vielsagende Blicke durch die Runde. In den Pausen oder zwischen den Meetings haben wir uns auch schon mal amüsiert über das, was jemand von den anderen vorgeschlagen hat. 

Ob ich es heute gerne zugeben mag oder nicht, hat das 'Gemeinsam gegen jemand anderen Sein' das Zusammengehörigkeitsgefühl mit denen, die meiner Meinung waren, zunächst gestärkt. Dass das gute Gefühl jedoch schon von Anfang an etwas Schales in sich trug, hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht realisiert. 

Nach einigen Meetings, bei denen ich nicht teilnehmen konnte, stellte ich erstaunt fest, dass eine meiner Verbündeten plötzlich auf die Argumente der anderen einging und Dinge wusste, denen ich gar nicht mehr folgen konnte, weil ich zuvor schon nicht mehr richtig zugehört hatte. Dadurch hab ich mich selber zu der gemacht, die außen vor war und konnte mich nicht mehr sinnvoll einbringen.

Heike Kramer (Business Development Managerin bei Caseware)

Nachhaltigkeit - regulatorische Pflicht einerseits und Überdenken unbedachter Verhaltensweisen andererseits

Das war der Moment, der mir die Augen geöffnet hat, dass es wohl keine schlechtere Verbindung und Motivation für Teams geben kann, als die, sich gegen jemanden im Team oder gegen ein anderes Team oder sogar gegen die Konkurrenz zu verbinden, weil man dadurch engstirnig wird, Ideen und Talente der anderen übersieht und natürlich auch dem Mobbing immer näher kommt, wenn nicht sogar schon dabei ist. 

Ich glaube, bei solchem, in gleichgesinnten Gruppen oft als Kleinigkeit abgetanen, Verhalten fängt Kulturfähigkeit schon an. Sich dessen im Alltag immer bewusst zu sein, ist vielleicht ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige Unternehmenskultur, den jeder von uns auch ohne Vorgaben und Kontrollen gehen kann.

 

Über die Autorin

Heike Kramer ist Steuerberaterin und hat 25 Jahre Berufserfahrung im Finanz- und Rechnungswesen. Seit 2019 ist sie als Business Development Managerin bei der Caseware GmbH tätig. In dieser Rolle bespricht sie mit unseren Kunden unsere Lösungen im Kontext der Weiterentwicklung von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.

Nehmen Sie gerne Kontakt auf, wenn Sie mehr zum Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung erfahren möchten: heike.kramerno spam@caseware.com.