Ich erinnere mich an ein lang zurückliegendes eigenes Verhalten, das sicherlich nicht in die Kategorie gute Unternehmenskultur fällt: Ich war Teil eines Teams. Wie in jedem Team gab es in der Gruppe Personen, deren Art und Gedankenansätze mich persönlich ansprachen und andere, die ich vielleicht etwas komisch oder befremdlich fand.
Wenn jemand von den anderen etwas gegen die einstimmige Meinung im Team sagte, gingen vielsagende Blicke durch die Runde. In den Pausen oder zwischen den Meetings haben wir uns auch schon mal amüsiert über das, was jemand von den anderen vorgeschlagen hat.
Ob ich es heute gerne zugeben mag oder nicht, hat das 'Gemeinsam gegen jemand anderen Sein' das Zusammengehörigkeitsgefühl mit denen, die meiner Meinung waren, zunächst gestärkt. Dass das gute Gefühl jedoch schon von Anfang an etwas Schales in sich trug, hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht realisiert.
Nach einigen Meetings, bei denen ich nicht teilnehmen konnte, stellte ich erstaunt fest, dass eine meiner Verbündeten plötzlich auf die Argumente der anderen einging und Dinge wusste, denen ich gar nicht mehr folgen konnte, weil ich zuvor schon nicht mehr richtig zugehört hatte. Dadurch hab ich mich selber zu der gemacht, die außen vor war und konnte mich nicht mehr sinnvoll einbringen.