Im Rahmen einer Zollprüfung werden auch die Importprozesse Ihres Unternehmens durchleuchtet und somit die Frage, ob Sie die Einfuhrabgaben in der korrekten Höhe abgeführt haben.
Digitale Zollprüfung - Was sind typische Prüfschritte im Bereich Import?
Sie als Unternehmen müssen für die jeweilige Prüfung die entsprechenden Daten zur Verfügung stellen. Wenn nun bei einer Zollprüfung gem. Art. 78 Zollkodex die Importvorgänge geprüft werden sollen, dann gibt es häufig zwei Prüfungsschwerpunkte.
Zum einen prüft der Zoll regelmäßig das Tarifrecht. Bei der Überprüfung des Tarifrechts wird der Fokus insbesondere auf die korrekte Bestimmung der sog. Codenummern gelegt, die fortwährend Teil der zollrelevanten Stammdaten sein sollten. Der Zoll gleicht für Prüfungszwecke die im System hinterlegten Stammdaten mit den tatsächlichen Anmeldungen ab. Es kann durchaus passieren, dass ein und derselbe Artikel mit unterschiedlichen Codenummern angemeldet worden ist, weil unterschiedliche Personen an der Abfertigung beteiligt waren. Wird ein Artikel fälschlicherweise mit unterschiedlichen Codenummern angemeldet, könnte dies für Ihr Unternehmen unterschiedliche Abgabensätze oder Einfuhrbeschränkungen zur Folge haben.
Den zweiten Prüfungsschwerpunkt bildet das Zollwertrecht. Auch hier bieten die Daten darüber hinaus eine deutlich größere Auswertungsmöglichkeit. Es ist sehr einfach, die Daten aus der Finanzbuchhaltung (z. B. Rechnungspreise, Fracht- und Versicherungskosten) mit den angemeldeten Rechnungs- und Zollwerten abzugleichen. Die Prüfer können auch nach bestimmten Schlagworten in der Finanzbuchhaltung suchen, wie z. B. Beistellungen, Lizenzkosten, Provisionen etc. Diese Dinge können auch zollwertrechtlich relevant sein, weil sie ggf. dem Zollwert hinzuzurechnen sind.